Sonntag, 27. Dezember 2009

tutorial contouring

Nachdem ich 10mal in die Tischkante gebissen und 3mal alles neu geladen habe nun endlich der Text (Wieso nimmt das blog-Programm keinen word-Text? ) *fluch*


WICHTIG:!!!!!!!: Ich habe bei den Bildern das Wörtchen rechts geschrieben. Rechts = Gesichtshälfte = Betrachter sehen es linksseitig auf dem Bild !!!!!! :-D

Zuerst möchte ich betonen, dass ich keineswegs die heilige Methode gefunden habe. Es gibt auf youtube und bei zahlreichen Bloggern diverse passende contouring Tipps. Ich zeige lediglich meine Vorgehensweise. Auch lege ich auf exaktes Verblenden und eine Arbeit ohne Puder mehr Wert, als es im Privatleben bei Vielen der Fall ist. Warum? Druckt der Fotograf für seine Kundinnen ein Bild auf A4 und größer aus, sieht man bei Puder jede Bearbeitungsspur. Sitzt der Fotograf mehrere Stunden an einem Bild um solche Spuren zu vermeiden, dann ist der Preis seiner Arbeit so hoch, dass kein Kunde bereit ist diesen zu zahlen. Also muss ich als Visa/Make up Artist meine Arbeit so perfekt machen, dass ich bereits beim Schminken so viele Fehler und Probleme wie möglich behebe. Daurch kann sich der Fotograf komplett auf seine Arbeit konzentrieren und muss nicht am PC meine Arbeit korrigieren.


Ok, kommen wir zum Konturieren des Gesichtes. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten:

A, mit Puder konturieren

B, mit mehreren Foundations konturieren

C, mit Concealer konturieren

D, mit Rouge konturieren



Der wichtigste Punkt bei allen Vorgehensweisen ist eine technisch saubere und sehr gut verblendete Vorgehensweise.

Ich möchte Euch heute eine meiner Vorgehensweisen vorstellen. Im Grunde laufen die anderen Arten genauso ab, nur das die Produktart unterschiedlich ist und damit auch die Materialien zum Auftragen.

Wenn man wie ich eigentlich auch ohne contouring und Rouge auskommt / überlebt, dann kann man den Text auch gerne überlesen . :-D



Step 1: Materialien

2 oder 3 Foundations mit jeweils etwas dunkleren Nuancen.

Je nach belieben Fluid, Creme, Cake, Mineral ...

Finger – damit verschmelzen die Foundations am besten mit der Haut

Pinsel – Falls nicht gerne mit Fingern gearbeitet wird.

Schwämmchen – funktionieren ebenfalls. Aufgrund der breiteren Fläche und des größeres Drucks durch die Hände nutze ich diese nur wenn ich Modelle schminke (sofern ich nicht auf Anderes zurück greife).




Step 2: Auftrag Grundierung

Zuerst das Gesicht wie gewohnt mit Reinigung, Creme, Concealern und der Hauptfoundation vorbereiten und schminken. Bereits hier aufpassen, dass sowohl der Hals, als auch Ohren mit geschminkt werden. Denn oftmals werden diese Flächen vergessen, wodurch der Unterschied zur grundierten Gesichtshaut extremer auffällt. Und Ränder mögen wir doch alle nicht J

Wichtig ist auch, dass das Gesicht gleichmässig geschminkt wird. Dickere Stellen fallen am Ende (egal ob neue Foundation oder Puder ) grundsätzlich auf.








Step 3: contouring Wangenknochen


Den besten Punkt für das Ansetzen des dunkleren Produktes findet man, wenn man den Mund leicht zu einem Kussmund formt. Nun bildet sich im Idealfall direkt unter dem Wangenknochen eine längliche Vertiefung. Auf diese tragen wir nun in einem spitzen langgezogenen Dreieck die erste dunklere Foundation auf.

Das Dreieck wird wie folgt gebildet: Die Spitze liegt unterhalb des höchsten Punktes des Wangenknochens. Schräg darüber vor dem Ohr ertastet man eine Vertiefung mit rundlichem Knochen (das Ende des Wangenknochens). Genau da endet der höchste Punk
t der dunkleren Foundation. Beißt man nun die Kiefer aufeinander, ertastet man eine rundliche Erhebung am Ende der Kiefer. Genau da sollte die maximale Untergrenze der dunkleren Foundation liegen. Wer mag, kann auch nur einen breiteren länglichen Streifen statt des Dreiecks auftragen. Wichtig ist die Obergrenze: sie sollte wenn möglich unter dem Wangenknochen liegen.






Step 4: contouring Schläfen

Ich persönlich hebe gerne die Schläfen scharfkantig hervor. Dies verschmalert den Stirnbereich sehr oft und gibt dem Gesicht einen etwas kernigen geradlinigen Ausdruck. Dazu einfach auf den Schläfenbereich oberhalb des Wangenknochens bis maximal zur Kante des Überganges Stirn-Schläfe, ebenfalls die dunklere Foundation des ersten Steps geben. Bitte jedoch vorsichtig beim contourieren vorgehen, da eine zu dunkle Farbe schnell zu krank/streng wirken kann.




Step 5: Kinn

Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass das Kinn nicht zwangsläufig bearbeitet werden muss – wenn man es selbst so mag wie es ist.

Spitzes Kinn: dunklere Foundation direkt auf die Kinnspitze verteilen.

Kantiges Kinn: dunklere Foundation auf die Eckkanten des Kinnes verteilen.

Rundes Kinn: dunklere Foundation auf die Seiten des Kinnes verteilen.








Step 6: Nase

Egal ob perfekt, zu groß, zu breit, zu dick an der Spitze, zu schmal, zu flach. Ihr könnt immer mit der Nase arbeiten. Geht superleicht und hierbei ist es sogar gut, wenn der Rand von Seite zu Nasenrücken zwar verblendet ist, aber nicht zu sehr, damit man entsprechend kontouriert.

Nutzt bei der Nase aber in erster Linie nur die erstere dunklere Foundation, falls ihr mit 3 Nuancen arbeiten solltet. So wirkt es homogener. Wenn Ihr sicher genug seid, könnt Ihr ja auch variieren :-)

Zu breit: um die Nase optisch zu verschmälern, verdunkelt die Seitenflügel mit der dunkleren Foundation. Dabei sehr gut den Übergang zur Wange verblenden. Zusätzlich könnt Ihr Highlight auf den Nasenrücken geben, um den „schmaleren“ Steg hervor zu heben.

Zu groß: wie bei zu lang vorgehen, zusätzlich aber auch die Nasenspitze optisch verdunkeln. Die dunklere Spitze bewirkt eine optisch kürzere Nase.

Zu flach (Stuppsnase): Finde ich süß, wenn man es aber doch mal verändern möchte, die Seiten abdunkeln. Hierbei aber exakt vorgehen, sonst täuscht Ihr schnell auf dem Nasenrücken eine krumme Nase vor.

Dicke Nasenspitze: Wenn Euch Eure Nase ansonsten gefällt, dann „formt“ Ihr nur die Spitze mit der dunkleren Foundation in die Form, die Ihr mögt.

Bitte immer bedenken: sehr gut verblenden. Gerade bei der Nase sehen Flecken und Kanten gerne krumm und schief aus







Step 7: evtl. dritte Foundation (dunkelster Ton der 3 Foundations)

Im Grunde könnt Ihr die gesamten Schritte wie bei der erstdunkleren Foundation durchgehen. Aber nur, wenn Ihr wirklich denkt, dass Ihr noch mehr betonen wollt. Die Streifen dieser Nuance werden nur sehr schmal eingesetzt, um eben wirklich nur minimal unsichtbar zu betonen und zu formen.





Step 8: Highlighting


So, wie wir alles Unerwünschte mit dunkleren Tönen zurück treten lassen, können wir alles Erwünschte mit helleren Nuancen (ich habe das weiß der Zoeva Palette genommen, um es zu verdeutlichen) hervorheben.

Beliebte Stellen: Nasenrücken, Schläfe am Übergang Schläfe/ Stirn - Wangenknochen – Kinnspitze (bei kurzem Kinn) – Kiefer hinten (bei zu runden Gesichtern – höchster Punkt unterhalb der Augenbraue – evtl das Dreieck der Stirn zwischen Augenbrauen und Nasenwurzel.





Step 9: Rouge

Seid Ihr Frauen, die gerne Rouge tragen um frisch auszusehen, dann setzt helles (je nach Typus rosa oder peach) Rouge direkt auf den Wangenknochen. Grundsätzlich ist es immer gut, wenn man den direkten Höhepunkt der Wangenknochen für Highlighter nutzt. Dann entsteht ein angenehm edler Zug.

Apfelbäckchen: Direkt auf den höchsten vorderen Punkt der Wangenknochen verteilen. Je nach Gesichtsform größer oder nur sehr klein.

Frischekick: Sanftes Rosé oder helles peach einsetzen und der normalen Gesichtfarbe nachempfinden beim Auftragen. Heißt, mittig der Apfelbäckchen und einen Großteil der Wangen mit nutzen. In etwa so, als hätte man einen frischen klaren Wintertag draußen verbracht J Nur ohne die rote Nase …

Nur leicht betonen: Dann lieber etwas dunkleres Rouge nutzen, was auch als 3.dunklerer Foundationersatz dienen kann. Je nach Belieben rot bis braun.

















Zoeva-Contouring Palette:

Wenn ich mit dieser Concealer-Palette arbeite, dann nehme ich meine normale Foundation (oder die dem Hauttyp entspricht) als 1.Foundation.

Dazu einen der größeren Pötte auf der linken Seite, welcher etwas dunkler als die Foundation ist als 2. Ton und als 3.Ton setze ich das ganz dunkle Braun auf der rechten unteren Seite ein.

Zum Highlighten lässt sich dann gut entweder das weiß auf der rechten Seite nutzen, oder man greift zu einem der sher hellen Brauntöne der linken großen Pötte.

Rosa, flieder, orange und grün sind als Einsatz für Couperose, Rötungen, Pickelchen und Augenringe gedacht.

Wichtig ist bei jeder Art wirklich ein sauberes Ausblenden der Ränder. Schaut Euch am besten vor dem Weggehen noch mal alles im Tageslicht im Spiegel an.

5 Kommentare:

  1. Danke für das tolle Tut. Hab mich noch nie genauer mit Konturieren beschäftigt, werde ich aber demnächst mal machen. :-)

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  2. Klasse! Vielen Dank für Deine Mühe!

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  3. Super erklärt, vielen Dank :)
    Hast dir viel Mühe gemacht!
    Lg Bine

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  4. Das Tutorial ist echt klasse geworden. Sehr anschaulich, mit den vielen Bildern!

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  5. Da hast Du Dir aber richtig Mühe gemacht! Sehr anschaulich und gut erklärt. Klasse, vielen Dank!

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